[bits] Paradise City

Hallo,

das ist der letzte wochentägliche Newsletter vor der Sommerpause. Die kommenden zehn Tage bin ich weitgehend offline und die nächste Ausgabe ist für den 17. August geplant.

Ich werde die Zeit nutzen, um Bücher zu lesen, zu denen ich sonst kaum komme. Im Moment lese ich Brotopia: Breaking Up the Boys‘ Club of Silicon Valley von der US-Journalistin Emily Chang. Das zwei Jahre alte Buch ist eine andere Erzählung vom Silicon Valley und thematisiert viele Genderfragestellungen in der Tech-Welt, bei denen ich noch was lernen kann. Gleichzeitig werden auch dort bestehende und mir bekannte Netzwerke aus einer anderen Perspektive erklärt und auch die unterschiedlichen Firmenkulturen beschrieben.

Der spannendste Roman der vergangenen Monate war Paradise City von der Berliner Krimi-Autorin Zoe Beck. Es ist ihr vierter Roman in den vergangenen acht Jahren und alle vier thematisieren unterschiedliche netzpolitische Fragestellungen. In „Paradise City“ geht es um eine Zukunft, in der viele gesundheitliche Probleme auch durch Technologie gelöst zu sein scheinen. Thematisch passt das gerade auch gut in eine Pandemie-Zeit und die dazugehörigen Debatten, inwiefern der Staat auch in Gesundheitsbereiche eingreifen kann und darf. Mit dem Roman ist Zoe Beck mittlerweile auf Platz eins der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur und der FAZ gelandet.

Ich habe mich für den Netzpolitik-Podcast mit Zoe Beck über ihr Schaffenswerk, aber auch über ihr gesellschaftliches Engagement für den Netzpolitik-Podcast unterhalten. Offiziell kommt diese Folge wohl erst Anfang September raus, weil andere Podcasts noch in unserer Veröffentlichungs-Pipeline stehen. Hier gibt es aber exklusiv die Möglichkeit, das rund einstündige Gespräch zwischen Zoe und mir bereits jetzt zu hören.

Ihre anderen drei Bücher „Brixton Hill“, „Schwarzblende“ und „Die Lieferantin“ möchte ich auch empfehlen. Alle sind gut und spannend.

Neues auf netzpolitik.org:

Einblicke in eigener Sache gibt es im Transparenzbericht, den Stefanie Talaska, gerade veröffentlicht hat: Unsere Einnahmen und Ausgaben und weitermachen, als wäre nichts

Es ist der vierte Monat, in dem vieles anders ist. Prozesse und Strukturen wurden daran angepasst. Die tägliche Videokonferenz ist Normalität geworden. Die Spenden laufen gut. In diesem Jahr wurden wir bereits von zwei sehr großen Spenden überrascht. Aber irgendetwas pocht da.

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Jana Ballweber hat sich die „Bundeszentrale für digitale Aufklärung“ angeschaut und kommt zum Schluss: Digitale Bildungsinitiative der Bundesregierung lässt beinahe alle Fragen offen

Relativ unbemerkt startete Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung, in der vergangenen Woche eine Bundeszentrale für digitale Aufklärung. Sie soll Informationen liefern, Berührungsängste abbauen und Bürger:innen helfen, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden. Doch zentrale Fragen sind noch ungeklärt.

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Die Kunden an der Nase herumführen, kann teuer werden: Twitter drohen bis zu 250 Millionen Dollar Strafe, weil es Telefonnummern für Werbung nutzte

Twitter hat seine Nutzer:innen in Sachen Datenschutz falsch informiert und die Daten der 2-Faktor-Authentifizierung für Werbung genutzt. Das dürfte teuer für das Unternehmen werden, das eine Millionenstrafe erwartet.

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Richtervorbehalt? War das was? Andre Meister zur jährlichen Berliner Überwachungsstatistik: In Berlin wurde seit zwölf Jahren kein Antrag auf Überwachung von Telefon oder Internet abgelehnt

In Berlin werden weiterhin die meisten Telefonate wegen Drogendelikten abgehört. Das geht aus dem Jahresbericht zur Telefonüberwachung hervor, den wir aufbereitet haben. Die Überwachungsmaßnahmen der Polizei sind seit Rot-Rot-Grün ähnlich hoch wie unter der rot-schwarzen Vorgängerregierung.

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Markus Reuter kommentiert die Zweckentfremdung der Corona-Kontaktlisten durch die Polizei: Die Bundesregierung muss die Corona-Kontaktlisten schützen

Die Bundesregierung hat die Corona-Listen, die in Bars und Restaurants ausliegen, nicht vor dem Zugriff der Polizei geschützt. Damit die Menschen den Corona-Maßnahmen auch vertrauen können, braucht es dringend ein Begleitgesetz. Ein Kommentar.

Was sonst noch passierte:

Es ist Sommerloch und neben der möglichen TikTok-Übernahme durch Microsoft und den Drohungen von Donald Trump gegenüber dem Unternehmen passierte gerade nichts relevantes, weil alle im Urlaub scheinen. Daher hab ich heute auch kaum was zum verlinken.

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Nicole Ficociello hat sich für den Zündfunk Generator in einem einstündigen Podcast mit „Toxische Männlichkeit – Warum Männer Feministen werden müssen“ beschäftigt. Darin geht es um veränderte Rollenbilder, aber auch um Fragen, warum Männer viel häufiger gewalttätig werden oder ihren Hass im Netz und hier auslassen.

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Um das mal etwas plastischer zu machen: Die MDR-Reportage „Der Terror der einsamen Wölfe“ thematisiert die Radikalisierung des Attentäters von Halle.

Das Letzte:

Der Journalist Jonathan Swan von Axios diskutiert mit Donald Trump vor der Kamera über unterschiedliche Wahrnehmungen auf die Corona-Sterbestatistiken der USA (und anderer Staaten). Comedy wird nie wieder einen US-Präsidenten besser darstellen als derzeit die Realität.

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Das war es für heute und die kommenden zehn Tage. Viele Grüße und bleibt gesund,
Markus Beckedahl

Ich freue mich immer über Feedback und gute Hinweise. Meine Mailadresse ist markus@netzpolitik.org. Ich bin zwar häufig von zu vielen eMails überfordert und bekomme nicht alle beantwortet. Aber ich lese alle Mails.

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