[bits] Warum nicht mal Desinfektionsmittel spritzen?

Hallo,

in einem offenen Brief rufen der Chaos Computer Club und weitere Organisationen die Bundesregierung zum Kurswechsel bei der Debatte um eine Corona-App auf. Pläne für eine zentralisierte Speicherung der Daten von möglichen Infizierten seien gefährlich und zum Scheitern verurteilt. Alexander Fanta fasst den Brief und die Argumente zusammen: CCC warnt Bundesregierung vor zentralistischer Corona-App.

Wissenswertes zur Coronakrise

Hanno Boeck analysiert bei Golem.de, dass der von der Bundesregierung präferierte zentrale Ansatz bei der Corona-App zur Kontaktverfolgung möglicherweise das falsche Pferd ist, weil Google und Apple da aus nachvollziehbaren Gründen nicht mitmachen wollen: Eine App, die nicht zuverlässig funktioniert.

Möglicherweise lösen sich viele Probleme in den USA anders als gedacht: Präsident Trump hat vor laufenden Kameras die Empfehlung gegeben, Desinfektionsmittel gleich unter die Haut zu spritzen, weil das doch auf der Haut auch schon so gut gegen Corona funktioniere.

Der Wissenschaftliche Dienst im Deutschen Bundestag kann von Abgeordneten angefragt werden, die dann zu spezifischen Fragestellungen Stellungnahmen oder Sachstandsberichte schreiben. In einem kurzen Sachstandsbericht geht es um die Kompetenzen der Bundesregierung zur Koordination von Corona-Maßnahmen der Bundesländer.

Die Bundeszentrale für politische Bildung experimentiert derzeit mit dem Live-Format „Die Politikstunde“ herum und heute war ich der eingeladene Vertretungs-Politiklehrer. Davon gibt es eine Aufnahme bei Youtube und Co: Legal, illegal, digital? Welche digitalen Grundrechtsdebatten erleben wir momentan in der Coronakrise?

Was sonst noch passierte:

Die 14. re:publica sollte eigentlich vom 6.-8. Mai in Berlin stattfinden. Da absehbar keine größeren Veranstaltungen mehr stattfinden können, gibt es die re:publica im virtuellen Exil am 7. Mai im Netz zu sehen. Auf re-publica.tv wird es auf vier parallelen Kanälen mindestens 53 verschiedene Programm-Sessions zu vielen gesellschaftlichen Fragestellungen geben.

Aus der Kategorie „Warum ist da vorher niemand drauf gekommen?“: Das „Institut für Staatspolitik“ des Rechtsradikalen Götz Kubitschek gilt als wichtigster Einflüsterer der Ganzrechtsaußen-AfDler und als eine Keimzelle für die Identitäre Bewegung im deutschsprachigen Raum. Erst jetzt ist der Verfassungsschutz mal auf die Idee gekommen, das Institut zu beobachten.

„Die iOS-App ‚Mail‘ ist auf allen iOS-Versionen rückwirkend bis iOS 6 von zwei schwerwiegenden Sicherheitslücken betroffen. Angreifern ist es dadurch möglich, durch das Senden einer E-Mail das betreffende iPhone oder iPad zu kompromittieren“, schreibt das BSI. Arne Schönbohm, Präsident der Behörde, warnt, dass noch kein Patch zur Verfügung stehe. Apple jedoch geht davon aus, dass kein unmittelbares Risiko bestehe. Sicherheitshalber also auf iPhones und iPads Änderungen vornehmen, z.B. indem ein automatisiertes Abrufen von Mails abgeschaltet wird. Oder indem man die Mails gleich ganz löscht, bis ein Patch mit einem Update kommt.

Autodesk, der Bagger 290 und der Hambacher Wald (Golem.de)
Was haben ein CAD-Software-Hersteller, ein Schaufelradbagger und der Hambi gemeinsam? Der Bagger wird im Braunkohleabbau eingesetzt, der Wald soll dafür weg und Autodesk macht Werbung damit, dass der Bagger mit ihrer Software geplant wurde. Der belgische Künstler Jonaie Lemercier fragte nach, wie das zum umweltbewussten Image passen kann, das die Firma sich auf die Fahnen schreibt. Gar nicht offenbar, denn die entsprechende Werbebroschüre verschwand kurz darauf von der Seite.

Zusammen mit Tausenden auf eine Demo gehen, ist gerade nicht drin. Der globale Klimastreik musste daher vor allem online stattfinden – mit Videostreams, in die Kamera gehaltenen Transparenten und ganz viel Social-Media-Präsenz.

Video des Tages: The Mandalorian

Die vergangenen Wochen war Picard als Serie der große Renner unter Science-Fiction Fans. Ich fand die erste Staffel aber eher mittelmäßig. Auf Disney+ erscheint jeden Freitag eine neue Folge der ersten Staffel von „The Mandalorian“. Es geht um einen Kopfgeldjäger im Star Wars – Universum und die Serie gefällt mir deutlich besser als Picard. Der etwas nerdige Science-Fiction-Podcast future ltd. rezensiert in der aktuellen Folge die Serie und ist auch begeistert: „Ein Kopfgeldjäger, ein schrulliger Ugnaught und Baby Yoda bringen den alten Zauber und den Humor der ersten Trilogie zurück.“

Viele Grüße und bleibt gesund,
Markus Beckedahl

Ich freu mich immer über Feedback und gute Hinweise. Meine Mailadresse ist markus@np. Ich bin zwar häufig von zu vielen eMails überfordert und bekomme nicht alle beantwortet. Aber ich lese alle Mails.

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